Langwedel lässt Sieg gegen Theding sausen
„Ey, es ist Herbst, ich geh raus mit Klunkern wie ein Bonze, sie funkeln im orangen Licht der untergehenden Sonne, die letzten Strahlen des Tages blitzen in Speckis 20-Zoll-Felgen Yeah, das ist der Glanz dieser Welt. Der Glanz der Welt, doch keine Siegesserie hält für ewig, alles, was uns bleibt, wenn wir verlieren sind die Bierichen und wir möchten im Leben keine Schlösser, wir beten, weil wir wissen, dass wir nach dem Spiel Sascha begegnen aber öfters benehmen wir uns schizophren … spielen die erste Halbzeit scheisse, die zweite ganz ok“
Die Sonne spiegelte sich noch in den vom Vorabend glänzenden Augen einiger Zuschauer und der Wind blies eisig über den Goldbach, als wollte er die Burgbadkicker daran erinnern, dass der Sommer vorbei war, Felix Blume hätte die schönste Jahreszeit also nicht besser einläutend beschreiben können.
Ein unnötig langes Intro für eine unnötig langweilige erste Halbzeit abgesehen davon, dass die schiedsrichterlose Truppe aus Thedinghausen in der 42. Minute kein Gude-Gast war und aus Versehen das 1:0 erzielte. Außer einiger sehr klarer Bälle gab es nicht viel zu sehen für die handgezählten 314 Zuschauer. Zumindest der zweite Spielabschnitt startete furioser, zum Ärger der Heimmannschaft aber wieder für den Sportverein aus der Samtgemeinde. Nach einem perfekt getimten Chipball schob Artur Kämena clever zum 2:0 ein. Es dauerte nur achtzehn weitere ereignislose Minuten bis Langwedel dann auch aus dem Sommerschlaf erwachte, um am Spiel teilzunehmen, es wurde gekämpft, geackert und phasenweise gezaubert. Folgerichtig erzielte Ole Richter den 1:2 Anschlusstreffer. Nun erspielte man sich im Minutentakt Abschluss Gelegenheiten, die nicht einmal Thedinghausens Postler Boy(nicht die Weiterentwicklung von Langwedels Jan Ole Post!) mit der Trikotnummer 9 verhindern konnte. Fünfzehn Minuten vor Spielende bewegte sich dann Louis Gehrke, die fleischgewordene Abrissbrine, grazil durch den gegnerischen 16er und erzielte den durchaus verdienten Ausgleichstreffer. Es wirkte also so, als würde der Sonntag doch noch einen versöhnlichen Abschluss für die Fans der Burgbadkicker nehmen. Leider hatte der FSV nach dem 2:2 etwas zu viele Thedingflausen im Kopf und wollte euphorisch aufspielend den Siegtreffer erzielen. Chancen dafür ergaben sich genug, doch die Gäste waren es, die einen Konter zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit eiskalt ausspielten und zum 2:3 verwandeln konnten. Der FSV musste aufmachen und kassierte auch nur noch das 2:4 durch Daniel Terentjew. Geschenkt.
Nun heißt es Mund abputzen, Thermoshirt und lange Unterhose bügeln und vorbereiten auf die nächste Partie. Hierfür geht es bereits am Freitag nach Bierden. Bei der Mannschaft mit den verführerischsten Vereinsnamen im Landkreis wird um 19:30 angestoßen.