Visier runter und ab nach vorne. Mit diesem Motto sind am Sonntag der MTV Riede und der FSV Langwedel-Völkersen auf dem Sportplatz am Segelhorst die zweite Halbzeit angegangen. Die beiden Fußball-Bezirksligisten suchten beide ihr Heil in der Offensive und sorgten somit für einen zweiten Durchgang mit einem hohen Unterhaltungsfaktor. Schlussendlich trennten sich die beiden Teams mit einem Unentschieden: Nach 90 Minuten stand es 3:3. Vor dem Seitenwechsel hatten sowohl Riede als auch Langwedel jeweils einmal getroffen.
Während Riedes Coach Marc Wurthmann nach der Partie glücklich über den Punktgewinn war, sah es aufseiten der Gäste komplett anders aus. „Ich bin mit dem klaren Ziel nach Riede gekommen, um drei Punkte mitzunehmen“, sagte FSV-Coach Emrah Tavan. „Und wir hätten das Spiel ja auch ganz anders gestalten können. Aber leider haben wir es verpasst nachzulegen.“ Dieser Satz bezog sich auf die Anfangsphase. Denn die Langwedeler gingen bereits in der sechsten Minute mit 1:0 in Führung. Daniel Throl wurde im Rieder Strafraum von Marc Lindenberg zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß führte der Gefoulte selbst aus – und verwandelte ganz sicher zur Führung.
In den Minuten danach schienen die Gäste das Spiel im Griff zu haben. Mit fortlaufender Spielzeit kam Riede aber besser in die Partie. Chancen sollte es auf beiden Seiten jedoch eine lange Zeit nicht zu sehen geben. Erst vier Minuten vor dem Pausenpfiff wurde es im Strafraum der Gäste chaotisch. Nach einem Freistoß landete der Ball am Pfosten. Janek Wohlers stand genau richtig und staubte zum 1:1 ab. „Weil wir nach der Führung nicht nachgelegt haben, lassen wir Riede zurück ins Spiel kommen“, ärgerte sich Tavan über den Verlauf der ersten Halbzeit.
Während die ersten 45 Minuten nicht gerade von Offensivaktionen geprägt waren, sollte sich das nach dem Seitenwechsel komplett ändern. Beide Teams gingen den zweiten Durchgang mit wesentlich mehr Drang nach vorne an. Das Resultat: Die Chancen und die Anzahl der Tore erhöhten sich. Den Anfang mit dem Toreschießen machten die Gastgeber. Nach einem langen Ball in die Spitze lief Luca Johanningmeier allein auf das Tor des FSV zu. Er schloss überlegt ab und ließ Keeper Mika Haase keine Chance, das Spielgerät abzuwehren – 2:1.
Lange hielt die Führung aber nicht. Genauer gesagt waren es nur drei Minuten. Thorben Wendt kam im Strafraum an den Ball. Aus der Drehung schoss er das 2:2. Danach wurde es immer wilder. Es ging am Segelhorst hin und her. Und es wurde weiterhin fleißig getroffen: Luca Johanningmeier wurde in der 67. Minute wieder lang geschickt. Diesmal umkurvte er Haase und schob das Leder ins leere Tor. Wenige Augenblicke später hätten die Langwedeler um ein Haar ihr drittes Tor erzielt. Ein Kopfball von Attila Kovacs landete aber nur am Pfosten. Doch der Ausgleich sollte kurz darauf dann doch fallen. Wieder setzte sich Wendt im Strafraum durch und traf zum 3:3 (71.). Beide Teams hatten anschließend noch Chancen, trennten sich schlussendlich aber mit dem 3:3. Es war ein gerechtes Resultat.
„Ich finde schon, dass wir den Punkt verdient haben. Denn es war ein offenes Spiel“, sagte Marc Wurthmann. Das Remis sei auch deshalb so wertvoll, weil sein Team trotz der vielen Ausfälle – dem MTV fehlten gegen den FSV zwölf Spieler – eine große Moral gezeigt habe.
Quelle Weser Kurier